Banken in der Krise
In unserer bewegenden Zeit und den damit voraussichtlich verbundenen
Pleitewellen, stehen auch die Banken vor einer großen Herausforderung. Vor
allem in den Zeiten einer drohenden Finanzkrise, stellt sich häufig die Gefahr
eines potentiellen Bank-runs. Wir erinnern uns, vor 12 Jahren, am 15. September 2008,
ging die US-Bank Lehman Brothers pleite – die Finanzkrise begann. Es war die
größte Firmenpleite der Geschichte – vor allem aber war es der Beginn der
schlimmsten weltweiten Finanzkrise seit 1929. Die Auswirkungen sind bis heute
spürbar.
Doch stehen wir wieder kurz dafür diese Bankenkrise nochmals zu erleben? Es
spricht leider sehr viel mehr dafür, wie dagegen. Es wird sicherlich alles
daran gesetzt diesen Supergau abzuwenden. Gelingt das aber nicht, kann das die
Pleite von vielen Geschäftsbanken bedeuten, denn im heutigen, extrem
vernetzten, Interbankenmarkt und den Vernetzungen untereinander heißt das auch,
dass dies weitere Banken im Sog in den Bankrott getrieben werden.
Wie Dominosteine könnte eine Geschäftsbank nach der anderen umfallen und so
ein ganzes Finanzsystem vernichtet werden. Darüber hinaus sind nicht wenige
Geschäftsbanken zu groß, um scheitern zu dürfen. Muss bei einer
Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet werden, könnte als Domino-Effekt, sogar
ganze Staaten in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Die Geschäftsbanken sind ja
auch die größten Finanzgeber der Staaten. Es wird schnell ersichtlich, wie
weitreichend und drastisch die Auswirkungen eines “Sturms auf die Banken, ein
sogenannter Bank Run für die
herrschende Wirtschaftsordnung sein kann. Ein Beispiel dazu ist der Bank Run in Argentinien.
Argentinien stand 2001 vor dem Staatsbankrott und befand
sich damals in einer de facto-Währungsunion mit dem US-Dollar. Denn der
argentinische Peso war per Gesetz an die US-Währung gekoppelt. Zuvor wurde
Argentinien mit IWF (internationaler Währungsfonds) über Wasser gehalten. Als
Gegenleistung war ein hartes Sparprogramm, das die Arbeitslosigkeit auf fast
zwanzig Prozent hochtrieb. Genau hier war zu sehen, wie es binnen Stunden dazu
kam, dass Abertausende von Bankkunden an Ihr Guthaben wollten.
Aber was versteht man überhaupt unter dem Begriff „Bank Run“ und warum ist es die
Pleite-Garantie für die Bank, wenn nicht durch den Staat eingegriffen wird?
Die Definition von Bank Run?
Den Begriff
des Banken-Runs heißt, dass Menschen zur Bank laufen, um dort dann
Zentralbankgeld (Banknoten) von Ihren Konten abzuheben. Das kann sich
dramatisch, auswirken, wenn sich eine Finanzkrise, wie zuletzt 2008, ankündigt.
Dann droht sehr schnell die Zahlungsunfähigkeit der Bank, wegen ihrer
exorbitanten Verpflichtungen gegenüber Ihren Kunden und Gläubigern, oder
bestimmte Auflagen, derer sie nicht länger nachkommen kann. Dadurch bekommen viele
Menschen Panik, dass ihr mühsam erspartes Geld, das sie zur Bank gebracht
haben, plötzlich weg sein könnte. Infolgedessen versuchen die Bankkunden ihr
eingelegtes Geld so schnell wie möglich abzuholen. Dafür laufen oder stürmen
sie die Schalter und Bankautomaten und jetzt sprechen wir vom Bank Run.
Bei
einem solchen Bank Run heben sehr
viele Anleger in einem kleinen Zeitraum ihre Ersparnisse ab – zumindest
versuchen sie das.
Eine
Bank hält aber nur immer einen Bruchteil der Einlagen ihrer Kunden und somit
kann sie durch einen derartigen Kundenansturm insolvent werden. Solange die
Kunden im Glauben sind, ihre Guthaben seien auf der Bank noch sicher, ist alles
in Ordnung, denn die Bank hat in diesem Fall immer genug Geld zur Hand, falls
jemand einmal etwas abheben möchte.
Sobald
das Vertrauen in die Bank jedoch angegriffen ist, werden immer mehr Sparer zur Ihrer
eigenen Sicherheit, das Geld lieber unter die sogenannte Matratze legen.
Spätestens hier leuchten die ersten Warnsignale auf. Treten die Kunden in
großer Zahl auf und fordern ihre Einlagen zurück, kann dies schnell das Ende
eines Kreditinstituts bedeuten und entscheiden somit, ob sie eine Bank in die
Insolvenz treiben.